Tastsinn und Entwicklung
"Entwicklung wird als ein lebenslanges Geschehen verstanden, das die Zeit von der Konzeption bis zum Tod umfasst."



Zur ersten Stufe der kognitiven Entwicklung des Menschen
(nach Jean Piaget)

Das Kind entdeckt Zusammenhänge zwischen Sinnesempfindungen und Bewegungsverhalten. Das Denken kann nicht von äußeren Handlungen getrennt werden. In dieser Zeit der sensomotorischen Intelligenz, die die Zeit vor der Geburt bis ca. dem 2. Lebensjahr umfasst, vereinigen sich auch der Greif- und Sehraum.

Obwohl wir nicht oft über die Bedeutung der Rolle von Berührungen in unserem Leben nachdenken, ist das taktile System das ausgedehnteste Sinnesorgan unseres Körpers und spielt eine vitale Rolle im menschlichen Verhalten sowohl physisch als auch geistig.
Taktile Reize gehen praktisch zu allen Zentren des Gehirns.
Der menschliche Embryo besteht bereits wenige Wochen nach der Befruchtung aus drei Zellschichten, von denen die äußere sowohl das Nervensystem als auch die Haut entwickelt. Das taktile System ist das erste sensorische System, das sich im Mutterleib entwickelt und das bereits voll funktioniert, wenn optische und akustische Systeme erst beginnen sich zu entwickeln.

Aus diesen Gründen ist der Berührungsreiz von großer Bedeutung für die gesamte nervale Organisation. Ohne ausreichende taktile Stimulierung des Körpers tendiert das Nervensystem dazu, aus dem Gleichgewicht zu geraten.
Das taktile System gehört zusammen mit dem Gleichgewichtssinn und der Tiefensensibilität zu den menschlichen Basissinnen.





Beim Tastsinn geht es um die Dialektik des Widerstandes.
Berührung und Widerstand sind unlösbar miteinander verbunden.
Hier entfaltet sich die Möglichkeit zum Begreifen.

flieger
1998
geburtsbild
1997